Bereits im September 2023 sorgte ein Ausbruch des Nipah-Virus im südindischen Bundesstaat Kerala für Aufregung. Nun hat ein neuer Vorfall für Schlagzeilen gesorgt. Ein 14-jähriger Junge ist kurz nach seiner Diagnose verstorben. Er hatte über 200 Kontaktpersonen.
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Wie CNN mit Verweis auf eine offizielle Erklärung der indischen Regierung berichtete, stehen auf der Kontaktliste des Jungen 214 Personen. 60 befänden sich bereits in Quarantäne. Die extreme Vorsicht kommt nicht von ungefähr: Der Jugendliche war nur einen Tag, nachdem er seine Diagnose erhalten hatte, verstorben.
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Nipah-Virus: Jugendlicher stirbt einen Tag nach Infektion
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Das gefährliche Virus zählt laut der WHO zu den zoonotischen Krankheiten und wird unter anderem durch infizierte Schweine oder Fledermäuse übertragen.
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Im September 2023 warnte das RKI bereits Menschen, bei Reisen nach Indien vorsichtig zu sein. So sollen sie etwa auf mögliche Übertragungswege achten, wie zum Beispiel durch Flughunde verunreinigte Früchte und Palmsaft. Auch solle man den Kontakt zu Krankenhäusern und Erkrankten meiden sowie den Anordnungen der lokalen Behörden Folge leisten.
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Wenn man nach einem Aufenthalt in den betroffenen Gebieten verdächtige Symptome entwickle, müsse dies medizinisch abgeklärt werden.
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Nipah-Virus könnte zu einer Epidemie führen
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Eine Infektion mit dem Virus kann symptomlos oder mild verlaufen. Es sind aber auch akute Atemwegserkrankungen und tödliche Entzündungen des Gehirns möglich. Es gibt keine Impfung dagegen. „Die Sterblichkeitsrate ist mit 40 bis 75 Prozent sehr hoch“, schrieb das RKI vergangenes Jahr.
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Ausbrüche des Nipah-Virus wurden bisher nur in Asien beschrieben – in Bangladesh, Indien und Singapur. Laut Angaben des RKI wurde noch kein importierter Fall in Deutschland bekannt. Wie CNN berichtet, habe die WHO das Virus dennoch als gefährlich eingestuft. Denn auch, wenn sich die Infektionen noch nicht weltweit verbreitet hätten, drohe eine Epidemie durch das Virus.
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Die Region Kerala, in der nun auch der Jugendliche verstorben ist, steht besonders im Fokus, da sie aufgrund der tropischen Lage und schnellen Urbanisierung ideale Bedingungen für den Ausbruch des Nipah-Virus bietet. „Teile von Kerala sind weltweit am stärksten gefährdet“, berichtet auch „BBC“. Seit 2018 seien hier bereits Dutzende Menschen an der Krankheit gestorben.